Keletas senovinių senojo strazdo pavadinimų
Anotacija
Einige altertümliche Amselbezeichnungen
Zusammenfassung
1. Lit. pamėdulė „Amsel (Turdus merula L.)"ist ein schwindendes mundartliches Wort. Zum erstenmal ist dieses Wort in dem Wörterbuch von J. Brodowski belegt. Die bis jetzt unerklärte Etymologie von lit. pamėdulė ist einfach zu deuten. Es ist eine Ableitung mit dem -ulė-Suffix von dem heute schon verschwundenem Verb pamėd- „(spottend) nachahmen", vgl. altlit. pamedau, pamemi „ich ahme nach, (poln.) podrzeźniam" (beide Formen sind bei Szyrwid Dict. belegt), lett. mẽdît „spotten, nachäffen, höhnen“. Die Amsel ist als „Nachahmerin“ nach ihrem eigenartigen pfeifenden Gesang benannt.
2. Lit. šėšėtė (šešetė?) „Amsel“ ist bei Szyrwid Dict. (nur in der Erstausgabe) und in alten handschriftlichen Wörterbüchern aus Preußisch-Litauen zu finden. Lit. šėšė (šėšis) und šėžė (šėžis) „Amsel“ sind von alters her nur in Wörterbüchern aus Preußisch-Litauen bekannt. Gegenwärtig scheint keine dieser Bezeichnungen gebräuchlich zu sein, obwohl sie in manchen Wörterbüchern der modernen litauischen Sprache noch angeführt werden. Nach den Quellen zu urteilen, sind die Bezeichnungen mit -š- älter als die mit -ž-. Darum sollte wohl preuß. seese „Amsel“ nicht sēze, sondern sēse gelesen werden. Wenn alle erwähnten Bezeichnungen insgesamt und zugleich auch andere litauische Amselbezeichnungen (vgl. lit. dial. čežỹs, trakšlỹs) berücksichtigt werden und nicht nur eine isolierte Form in Betracht gezogen wird wie früher bei manchen Forschern (H. Petersson, M. Vasmer, E. Fraenkel, A. Brückner), so wird es augenscheinlich, daß diese Wörter lautmalender Herkunft sind. Mit den letzteren wurde dieser Vogel nach seinem charakteristischen schnarrenden Warnruf bezeichnet.
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