Prefiksālo verbu dialektālo nozīmju veidošanās Ziemeļrietumvidzemes izloksnēs
Anotacija
DIE FORMIERUNG VON SPEZIFISCH MUNDARTLICHEN BEDEUTUNGEN DER PRÄFIXALEN VERBA IN NORDWESTLICHEN MUNDARTEN VON VIDZEME
Zusammenfassung
Die Formierung von spezifisch mundartlichen Bedeutungen der präfixalen Verba wird sowohl von allgemeinen Ursachen der Entwicklung und Veränderung der Wortbedeutungen, wie auch von mundartlichen Bedeutungseigentümlichkeiten der entsprechenden Wortbildungselementen verursacht. Die präfixalen Verba, die spezifisch mundartliche Bedeutungen haben, kann man – die Ursachen dieser Spezifik in Acht nehmend – in drei Gruppen einteilen:
1) Verba, deren mundartliche Bedeutungen von mundartlichen Bedeutungseigentümlichkeiten des Präfixes verursacht sind, z. B., apliku kurpes ap skapi ‘habe die Schuhe unter Schrank gelegt’, apmêzis roĩdu apuž lâvu apužã ‘(er) hat das Kehricht unter Pritsche gekehrt’. In nordwestlichen Mundarten von Vidzeme hat das Präfix ap- in verbalen Zusammensetzungen eine mundartliche Bedeutung ‘unter etwas (z. B., unterlegen, unterschieben)’; präfixale Verba mit ap-, die eine solche Bedeutung haben, bilden eine bestimmte lexikalisch-semantische Gruppe;
2) Verba, deren mundartliche Bedeutungen von mundartlichen Bedeutungseigentümlichkeiten des Stammverbums verursacht sind (die Bedeutungen von präfixalen Verba sind ja mit den Bedeutungen von Stammwörtern eng verbunden), z. B., gurt ‘sinken, einsinken’ (snieks i čagàne, kãjas gur̃st iekšã) und sagurt ‘zusammenfallen’ (gàn jàu sagur̃s sẽnes / vãroties/);
3) Verba, deren mundartliche Bedeutungen als Resultat der Bedeutungsentwicklung des Derivates zu betrachten sind. Diese Entwicklung steht im Zusammenhang mit allgemeinen Ursachen von semantischen Veränderungsprozessen (Bedeutungsübertragungen und -erweiterungen, Konkretisierung, Analogie u. s. w.), z. B., aizbilst ‘verwünschen’.
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