Žodžio trum̃pas keleto tarminių sinonimų etimologija
Anotacija
ETYMOLOGIE EINIGER MUNDARTLICHER SYNONYME VON LIT. trum̃pas „KURZ“
Zusammenfassung
Im Beitrag werden einige litauische Benennungen für „kurz" erklärt, deren Etymologie bis jetzt nicht bekannt ist.
1. Lit. dial. bìgas, -à „kurz, gestutzt, stumpf, klein" mußte früher viel weiter verbreitet gewesen sein, wie es aus seinen Ableitungen bìgė „abgenutztes, stumpfes Messer; kurzer Schwanz, Stumpfschwanz, Stutz; ein (zu) kurzes Kleid usw.", bìgis „abgenutztes Messer, Messer mit abgebrochener Spitze; Stumpfschwanz; was kurz ist, kurzes Ding", bìginti „kürzen, stutzen" u. a. zu ersehen ist. In lettischen Mundarten ist noch die Ableitung (von dem Adjektiv *bigs) bigis „Teufel" zu finden (vgl. lit. striùkis „Teufel" : striùkas „kurz" u. a.), bigas ist von dem Verb *bigti „schlagen" abgeleitet (die Ableitung der Adjektive in der Bedeutung „kurz" von den Verben in der Bedeutung „schlagen" liegt auch in anderen indogermanischen Sprachen vor), auf dem bestimmt lett. bidzît „den Ofen umrühren; stoßen", bikstît „wiederholt stechen, stochern; schüren; anspornen, antreiben" u. a. beruhen. Dasselbe *bhig- „schlagen, stoßen, stechen" scheint auch in den germanischen Sprachen vorhanden zu sein, vgl. ahd. (ana)bicchan, mhd. bicken „stechen, stoßen, hauen", ahd. bic „Stoß, Stich", dtsch. dial. Bicke(l) „Spitzhacke"
u.a. Lit. dial, bìkis, -ė „was bzw. wer kurz ist; Stumpfschwanz" und die mit ihm zusammenhängenden litauischen Fluß- und Familiennamen beweisen noch nicht, daß neben *bhig- auch *bhik-rekonstruiert werden müßte, weil die Formen mit k ohne Zweifel viel spätere sind und wahrscheinlich auf die Formen des Verbs *bigti mit g = [k] zurückzuführen sind. Balt.-germ. *bhig- muß weiterhin mit aslav. biją (bьją), biti „schlagen" und anderen Repräsentanten der idg. Wurzel *bhei-, *bh- „schlagen" in Verbindung gebracht werden.
*bigti scheint neben der Bedeutung „schlagen" noch die Bedeutung „beenden" gehabt zu haben, vgl. lit. dial, (südostžem.) bìgė „dörfliche Abendunterhaltung" (urspr. offenbar „Beendigung, Abschluß(feier), Erntefest"). Das gestattet uns anzunehmen, daß die Etymologie von lit. baĩgti (dial, noch beĩgti), lett. bèigt „(be)end(ig)en" (lett. dial, noch „umbringen, töten") wie auch die von *bigti (bìgas usw.) die gleiche sei. Die ursprüngliche Bedeutung des lit. (žem.) beñgti „=baigti (beendigen)" ist früher auch „schlagen" gewesen, wovon noch lit. dial, biñgti (mit dial, -in- statt -еn-?) „schlagen, hauen, umbringen" und andere dialektale Belege zeugen. Nach Verzicht auf die wenig sichere Verbindung des Wortes beñgti mit ai. bhanájmi, arm. bekanem „breche" u. a. müßte beñgti für ein verhältnismäßig späteres mundartliches Wort gehalten werden, das aus den präsentischen Infixformen des Verbs *bigti (Präs. *bing-) „schlagen; beendigen" entstanden ist infolge einer Übertragung des n auf das gesamte Paradigma und infolge einer Ablautsentgleisung, die neben *biñgti auch die Wörter mit e (beñgti) und a (bangstýti, pabangà) in der Wurzel entstehen läßt.
2. Lit. dial, bìznas, -à, bìzdras, -à, bìskas, -à „kurz; ohne Schwanz, mit gekapptem Schwanz" könnte man mit lit. dial. biẽsti (-džia, -dė) „stechen, schlagen" in Zusammenhang bringen und der Bildung nach folgendermaßen einteilen: *biz(d)-nas, bizd-ras, *biz(d)-skas; *bid-(: biẽd-ė) verhält sich zu bizd-, wie nu-grim̃d-o zu nu-grim̃zd-o, spurd-ė́ti zu spurzd-ė́ti usw. Lit. dial. biẽsti muß weiterhin verbunden werden mit go. beitan „beißen", mnd. beitel, bētel „Meißel", lo. findo (fidi, fissum), -ere „spalten", ai. bhinádmi, bhēdāmi „spalte, schnitze, zerbreche usw.", die alle wohl d-Erweiterungen zur Wurzel *bhei- sind. Neben dem einfachen, nicht mehr existierenden Verb *byti könnte lit. dial. býdyti „antreiben, anspornen, wiederholt stoßen" (iteratives Verb) für den Repräsentanten der unerweiterten *bhei- Wurzel gehalten werden, vgl. lett. bdît „schieben, rücken, schiebend stoßen; stopfen" : bît „schieben". Auf diese Weise sind lit. dial. bìznas, bìzdras und bìskas wie auch ihr Synonym bìgas wahrscheinlich auf die gleiche Wurzel zurückzuführen. Die angeführte Erklärung der Benennungen für „kurz" mit bizd- ist allerdings anfechtbar, denn das bizd- könnte eventuell auch zu der Familie von lit. bezdė́ti (= lett. bezdêt) „furzen" gehören.
3. Lit. dial, gruzìnis, -ė „kurz" hat z aus ž (z<zd<žd), wie man an seinem Synonym grùžas, -à sieht, und ist mit lit. gráužti (= lett. graûzt) „(be)nagen, (ab)beißen" etymologisch zu verbinden. Abgeleitet ist es mit dem Suffix -inis, -ė vom Adjektiv grùz(d)as, -à, das jetzt in benachbarten Mundarten in der Bedeutung „kahl, kurzhaarig, kurz geschnitten, gestutzt" gebraucht wird.Svetainės turinį galima naudoti nekomerciniais tikslais, vadovaujantis CC-BY-NC-4.0 tarptautinės licencijos nuostatomis.